62 Teilnehmer beim Schnellschachturnier in Sangerhausen


Ein Rekordandrang beim Rosenpokal

 

 62 Schachspieler aus 19 Vereinen nahmen den Kampf um den Rosenpokal im Schach auf. Die Gastgeber, der SV Sangerhausen, hatten mit solchem Andrang nicht gerechnet, musste kurzfristig noch Spielmaterial, Tische sowie Stühle aufstellen, und der große Saal in der Gaststätte Herrenkrug füllte sich förmlich bis zum letzten Platz.

Den besten Start des Teilnehmerfeldes erwischte der extra aus den alten Bundesländern angereiste Joachim Spindler (vereinslos). Er gewann die ersten sieben Partien und sah schon wie der sichere Sieger aus, als es in Runde acht zum Duell mit Mike Stolz (USV Magdeburg) kam. Dieser war in der zweiten Runde über Stefan Drobka gestolpert und bewies nun, dass es sich hierbei nur um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt hatte. In einer schön angelegten Partie setzte sich Stolz durch, mit einem weiteren Sieg in der Schlussrunde sicherte er sich den Turniersieg und den Pokal. Schon bei der Aufstellung war der Bundesligaspieler als Favorit gehandelt worden. Seine in vielen Turnieren erworbene Routine zeigte sich auch hier erneut. Spindler kam in der letzten Runde nicht über ein Remis gegen Christian Wagner hinaus und damit auf Platz zwei. Der erst 17-jährige Wagner (Aufbau Bernburg) blieb als einziger Spieler des Feldes ohne Niederlage, leistete sich aber vier Remis, was letztlich mit sieben Punkten aus neun Runden zu Rang drei reichte. Ebenfalls sieben Punkte bei jedoch schlechterer Wertung und damit den vierten Platz erreicht der einzige Teilnehmer aus dem sachsen-anhaltinischen Schachdorf Ströbeck, Harald Darius.

Aus Sangerhäuser Sicht hervorzuheben ist Rodger Böhme, der mit seinem siebten Platz nicht nur bester Rosenstädter wurde, sondern auch den Jugendpreis gewann. Seine kompromisslose und kämpferische Einstellung bescherten ihm fünf Siege, zwei Remis, und nur zweimal musste er seinen König zum Zeichen der Aufgabe umlegen.

Mit der gleichen Ausbeute kam Anett Banisch auf Platz acht und sicherte sich damit den Damenpreis, um den bis zur letzten Runde hart gekämpft wurde. Im direkten Schlussrundenvergleich setzte sie sich gegen ihre Konkurrentin Anett Bergmann (5 Punkte/Platz 21) durch. Auch Angelika Schwebbach (5,5 Punkte/Platz 17) kam mit ihrem Sieg in der letzten Partie nur auf einen halben Punkt heran. Sonst bilden die genannten Frauen vereint mit Sabine Gremmer (4,5 Punkt/Platz 27) ein starkes Team in der Landesliga. Doch heute zählte einmal nicht der Teamgeist, sondern auch Biss gegeneinander war gefragt.

Noch enger ging es beim Kampf um den Seniorenpreis zu. Werner Hobusch (SC Klostermansfeld) und Heinz Burreh (SSV Artern) hatten am Ende nicht nur die gleiche Punktzahl, sondern auch die erste Wertung beider Spieler stimmte exakt überein. Mit nur knappem Vorsprung in der zweiten Wertung setzte sich hier Hobusch durch.

Da die Sangerhäuser Schachspieler für ihre Nachwuchsarbeit bekannt sind, war es selbstverständlich, dass fast die komplette Schachjugend des Vereins zum Turnier angemeldet wurde. Natürlich gab es in Vergleichen mit weit höherklassigen Gegnern die eine oder andere Niederlage, jedoch auch so manchen Favoritensturz. So zeigte der erst zehnjährige Konrad Lieder sein ganzes Talent und belegte am Ende Platz 24. Alle seine vier Siege und beide Remis wurden gegen klar stärker einzuschätzende und ältere Gegner errungen, womit er sich den ersten Preis in der U 14 sicherte. Der nächste U 14-Spieler war erst auf Platz 43 zu finden, und mit vier Punkten gab es hier für Michael Strache den zweiten Preis und auf Platz 48 für Falk Lieder den dritten Preis.

Da das Turnier bei allen Schachfreunden einen regen Anklang und großen Zuspruch fand, soll es wieder einen regelmäßigen Platz im Terminkalender der Sangerhäuser Spieler finden. So ist für das nächste Jahr schon eine Neuauflage des Opens im Gespräch, dann vielleicht mit noch höherer Teilnehmerzahl.

 

  MZ-Bericht von Mario Korte